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Industrial Style selber machen: Passende Möbel bauen

Im 18. Jahrhundert veränderte die Industrielle Revolution die Welt für immer. In und um die großen Städte entstanden Fabriken. Die Gebäude waren funktional und zweckmäßig, mit großen Fenstern, klaren Grundrissen und viel Metall, wenig Farbe, Ziegeln und Rohren. Damals hätte sicher kaum jemand gedacht, dass dieser „Stil“ einmal Einzug in privaten Wohnungen und Häuser hält.

Doch zwei Jahrhunderte später ist der Industrial Style gefragt wie nie. Und er ist der perfekte Einrichtungsstil für alle Hobby-Handwerker. Denn mit Holz und Metall und den richtigen Arbeitsutensilien können die tollsten Stücke selbst gefertigt werden.

Einrichten im Industrial Style

Die großen Möbelhäuser und Online-Shops wie Wohnen.de haben den Trend schon lange aufgegriffen und bieten wunderschöne Groß- und Kleinmöbel im Industrie-Design an. Dabei entstand der leicht düstere Look nicht aus einer architektonischen Bewegung. Er leitete sich aus dem Lebensstil von Künstlern ab, die die ersten waren, die den provisorischen und pragmatischen Stil der Fabrikhallen für ihre Wohn- und Arbeitsräume übernahmen.

Ihre Möbel und Einrichtungsgegenstände setzten sich aus Fundstücken von der Straße und Überbleibseln aus Lagern und Fabrikhallen zusammen. Doch aus einem günstigen Stil der Notwendigkeit wurde inzwischen ein Lifestyle. Zu einer Wohnung im Industrial Style gehören offene Räume mit hohen Decken, große Fenster und Zimmer mit Loft-Charakter, Backsteinwände, freiliegende Rohre, Böden aus Holz und Beton sowie Möbel mit Holz und Metall.

Tipp: Damit die Wohnung im Industrial Style nicht zu kalt wirkt, bringen große Sofas mit vielen Kissen, schöne Stoffe und Texturen, das richtige Licht sowie individuelle Einzelstücke wie großformatige Kunstdrucke oder große Vasen mit frischen Schnittblumen Wärme und Gemütlichkeit in die heimischen vier Wände.

Industrial Möbel selber bauen – die wichtigsten Tipps

Der Industrial Style ist für Handwerker hervorragend geeignet, um die gekauften Möbel durch selbstgemachte Einzelstücke zu ergänzen oder auch Fußboden und Wände so zu bearbeiten, dass sie zum Fabrikstil passen. Dabei kommt es letztendlich darauf an, wie weit das handwerkliche Geschick und die Fähigkeiten reichen.

Wir haben die wichtigsten Tipps für Hobby-Handwerker zusammengestellt, die selbst mit Holz und Metall arbeiten wollen.

Wichtige Werkzeuge

In Online-Tutorials zu DIYs im Industrial Style trifft man immer wieder auf dieselben Fachausdrücke und Handwerkszeuge. Zu den wichtigsten gehören:

  • Die Zugschraube: Hierbei handelt es sich um eine Schraube mit einem Sechskantkopf. Für Projekte im Industrial Style wird diese Schraube bevorzugt, weil sie besonders massiv aussieht.
  • Das Holz: Für den Industrial-Look werden gerne große und grobe Holzstücke verwendet, die aus einem Baumstamm gesägt wurden. Häufig wird Altholz verwendet, also Holz, das schon einmal im Einsatz und den Elementen ausgesetzt war – zum Beispiel Holz von einem alten Schuppen oder von alten Möbelstücken. Interessant wird das Altholz durch seine Gebrauchsspuren. Dabei sollte es natürlich trotzdem noch robust genug sein, um einiges aushalten zu können.
  • Flansche: Mit einem Flansch werden Rohre miteinander verbunden bzw. an verschiedenen Oberflächen befestigt.

Holz bearbeiten für den Industrieschick

Holz versiegeln

Beim Möbelbauen im Industrial Style spielt Holz eine wichtige Rolle. Die rohen oder alten Holzstücke müssen zunächst geschliffen werden. Im Idealfall sind sie danach glatt wie Strandholz. Damit dies so bleibt, brauchen sie eine Versiegelung.

Holzstücke mit einer schönen Maserung, können farblos versiegelt werden. Sie können lackiert, geölt oder gewachst werden. Besonders natürlich und pflegend ist eine Versiegelung mit Öl oder Wachs. Allerdings nutzen sich diese Versiegelungen auch recht schnell ab und sollten regelmäßig aufgefrischt werden. Daher ist ein Klarlack oder eine Lasur für viele Heimwerker die erste Wahl. Denn Lack bildet eine feste Schutzschicht.

Holz beizen

Das Beizen kreiert schöne Effekte für den Industrie-Look. Denn die Beize betont die natürliche Maserung der Holzstücke. Sie färbt nämlich die einzelnen Holzfasern. Bei Altholz gleicht die Beize die mit den Jahren entstandenen Farbunterschiede aus. Sie zieht tief in das Material ein, liefert allerdings keinen Schutz. Daher ist nach dem Beizen eine zusätzliche Versiegelung notwendig.

Mit farbiger Beize kann man Holz auch einen ganz neuen Look geben, ohne die Holzstruktur zu überdecken.

Beim Beizen wird zwischen Farbstoffbeizen und chemischem Beizen unterschieden. Letzteres ist besser für Harthölzer geeignet. Farbstoffbeizen wird in der Regel bei Nadelhölzern, Ahorn, Esche, Eiche und Buche genutzt.

Möbel bauen mit Metallrohren

Metallrohre sind ein weiterer wichtiger Bestandteil des Industrial Styles. Beim Möbel bauen mit Rohren sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt – vom Küchenregal bis zur Schreibtischlampe ist vieles möglich. Und dabei muss nicht immer geschweißt werden. Wer Rohre mit den richtigen Steck- bzw. Schraubsystemen wählt und passende Verbinder nutzt, kann die Metallstücke nahezu beliebig zusammensetzen und kombinieren.

Für ein Möbelstück aus Rohren können einfache Wasserrohre verwendet werden. Diese gibt es in unterschiedlichen Längen und mit verschiedenen Durchmessern sowie passende Verbindungsstücke, Kreuzverteiler, Flansche, T-Stücke und Abdeckungen. Damit lässt sich ein Grundgerüst für ein Möbelstück individuell zusammenstellen. Dafür sollte zunächst ein grober Plan erstellt werden.

Der Plan sollte Platz für Flexibilität bieten, denn es ist nicht immer so einfach, exakt passende Teile zu bekommen. Soll beispielsweise ein Regal aus Rohren mit Regalbrettern aus Holz gebaut werden, bietet es sich an, zunächst das Gestell aus den Rohren zu fertigen und erst dann die Abmessungen für das Holz vorzunehmen und die passenden Holzbretter zu besorgen.

Fazit

Wer selbst Möbel im Industrial Style bauen möchte, kann zunächst ganz ähnlich vorgehen wie die Künstler, die den Stil salonfähig gemacht haben. Die perfekten Stücke zum Kreieren eines Industrie-Looks finden sich im Baumarkt, auf dem Flohmarkt oder in der Trödelhalle. Mit den richtigen Werkzeugen und Materialien entsteht dann im Nu ein individuelles Einzelstück.

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